Design Interventions

Interventionen in einer komplexen Welt

In einer komplexen Welt gibt es keinen verläßlichen Zusammenhang von Interventionen und Effekt. Vielmehr ist eine Intervention ein Experiment: der Effekt kann, muss aber nicht der erwartete sein.

Eine Voraussetzung, um damit produktiv umzugehen sind

  • System-Denken: Zusammenhänge sind nicht linear, sondern folgen Feedback-Zyklen
  • Interventionen sind Experimente

In einer Welt im Wandel ist es notwendig, mit der Veränderung Schritt zu halten; wenn möglich, schneller zu sein und den Wandel zu treiben. Deshalb: Experimente.

Warum Experimente

We make our experiments “safe to fail” so we are not afraid to conduct more of them. A journalist once asked Jeff Bezos, CEO of Amazon, about the Amazon FirePhone, a total flop. Without missing a beat, Mr. Bezos replied, “We are working on much bigger failures right now.” Mr. Bezos runs Amazon like a venture capital fund, which only needs to succeed big on a few bets in its portfolio to easily pay for all of its failures. Mr. Bezos is proud of Amazon being a safe place to fail. When we get stuck or aren’t learning enough, we take it as a sign that we need to run more experiments. Speed is key with this principle. We don’t wait long periods of time before learning that something isn’t working. We fail fast and quickly move on to new experiments. Experimenting & learning rapidly helps us achieve continuous improvement.

Was sind gute Experimente

Experimente geben schnelles Feedback, kosten nichts oder wenig, niemand muss zustimmen und es geht leicht.

Vor dem Start eines Experimentes ist es hilfreich, diese 9 Fragen zu beantworten:

  1. Welche Faktoren bestimmen die momentane Situation?
  2. Welche Faktoren können kontrolliert oder beeinflusst werden?
  3. Weshalb soll dieses Experiment geschehen, welche Frage/n können mit diesem Experiment beantwortet werden?
  4. Was kann zur heutigen Situation beobachtet werden?
  5. Wie kann man feststellen, dass das Experiment die Situation in die gewünschte Richtung bewegt oder erfreuliche Seiteneffekte bewirkt?
  6. Wie ist beobachtbar, wenn das Experiment sich in eine unerwünschte Richtung mit unerwünschten Effekten bewegt?
  7. Was ist der natürliche Zeitraum dieses Experimentes? Wann kommen Ergebnisse?
  8. Wenn durch das Experiment die Lage schlechter wird, wie kann die Situation gelöst werden?
  9. Wenn die Situation besser wird — wie könnte das Experiment ausgeweitet werden?

Der Schlüssel zu guten Experimenten ist, etwas zu finden, das du jetzt ausprobieren kannst — ohne Budget, Erlaubnis oder höhere Fügung. Dein Ziel ist, winzige Änderungen am System zu testen um schnell Feedback zu kriegen, nicht die allumfassende Lösung zu finden.

Quelle

adaptiert nach dem Konzept in: Derby, Esther. März 2017. ‘Change Artist Super Powers: Experimentation – Esther Derby Associates, Inc.’ Accessed 22 January 2019. http://www.estherderby.com/2017/03/change-artist-super-powers-experimentation.html. Darstellung adaptiert.

Quelle
10 questions for good experiments

Die Paltchinsky-Prinzipien für Experimente

Der russische Ingenieur Pjotr Ioakimowitsch Paltschinsky hatte eine tragende Rolle bei der Einführung tayloristischer Prinzipien in die russische Industrie nach der Februar-Revolution 1917.
Er kondensiert 3 einfache Regeln, nach denen Experimente gestaltet werden sollten:

  1. Variation: neue Ideen und Dinge ausprobieren
  2. Überlebbarkeit: Experimente sollen auf einer Skala stattfinden, auf der Fehler überlebbar sind.
    (Das ist auch der Grund dafür, weshalb stories klein sein sollten. Auch, um sie innerhalb einer Iteration abschliessen zu können — aber vor allem, weil sie auch falsch sein können.)
  3. Selektion: Rückmeldung suchen und aus Fehlern lernen.

Quelle

Entdeckt und übernommen aus Harford, Tim. 2012. Adapt: Why Success Always Starts with Failure. Farrar, Straus and Giroux. Ergänzt mit Informationen zu Palchinsky aus dem englischen Wikipedia-Eintrag.

Quelle

Entscheidungsprozess zur Maximierung von Optionen

oder: the last responsible moment

OODA-en

Identifiziere für jede Entscheidung die verfügbaren Optionen.

Identifiziere den spätestmöglichen Zeitpunkt, an dem eine Entscheidung getroffen werden kann, d.h. die Bedingungen, die erfüllt sein müssen, um eine Verpflichtung einzugehen.

Entscheidungszeit = Frist – Option Implementierungszeit.

Die erste Entscheidung wird getroffen, bevor die erste Option abläuft.

Bis zu diesem Moment suchst du weiterhin nach neuen Optionen und verfeinerst oder erweiterst bestehende Optionen.

Identifiziere Option(en) für jeden Zustand und sei dir vorab klar darüber, welche Option aufgrund einer bestimmten Bedingung ausgeübt werden soll.

Versuchen Sie, die Entscheidungszeit zu verschieben.

Meistens kostet das nichts oder wenig.

Dazu müssen wir die Option so schnell wie möglich umsetzen können. Versuche in der Pufferzeit, den Prozess zu beschleunigen.

Verstehe, dass Kostenoptimierung nicht gleichbedeutend ist mit Umsatzoptimierung oder Risikoreduktion. Manchmal lohnt es sich, in mehr als eine Option zu investieren, auch wenn dies etwas mehr kosten kann. Optionen haben einen Wert.

Warte mit der Entscheidungen … und warte … und warte … bis die Bedingungen erfüllt sind.

Wenn du handeln musst, … dann so schnell als möglich. Du kannst dir sicher sein weil du weisst, dass du die dir bestmögliche Entscheidung getroffen haben wirst.

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